Plattenkritik

As We Fight/The Psyke Project [Split] - Ebola

Redaktions-Rating

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Release Date: 02.05.2011
Datum Review: 03.05.2011

As We Fight/The Psyke Project [Split] - Ebola

 

 

Was machen, wenn das Interesse an einem nachlässt? Es muss etwas Neues her, um Aufmerksamkeit zu erregen. Eine Split ist sicherlich alles andere als innovativ, aber anscheinend gab es so etwas noch nicht im Hoheitsgebiet dänischer Hardcore-Bands, so dass AS WE FIGHT und THE PSYKE PROJECT sich als „Ebola“ zusammenschlossen („now it is time for the Danish enfant terrible of metal to come together…“). Dieses joint venture wurde als logisch konsequent schön geredet und unter dem „Ebola“ Banner sollen zukünftig gemeinsame Wege in Bezug auf Konzertaktivitäten beschritten werden. Interessant ist diesbezüglich allenfalls, dass die Split auf Vinyl 2 zusätzliche Tracks enthält. Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass kein geringerer als Jacob Bredahl als Produzent tätig geworden ist, unabhängig vom guten Ergebnis kann diese Auswahl nur als #gähn# eingestuft werden. Da wäre sogar Tue Madsen aufregender gewesen…

AS WE FIGHT haben bisher ordentliche Metalcorealben veröffentlicht, die über eine hohe Arschtritt-Attitüde verfügten und mit mächtig Energie und Power über den Nordostseekanal schipperten. Im Rahmen des „Ebola“ Projektes konnte der Originalsänger Laurits Medom zurückgelockt werden, der sich 3 Jahre von der Band verabschiedet hatte. Seine rotzigen Vocals machen dann auch vom Fleck weg einen guten Eindruck, da sie eine lässig coole Atmosphäre versprühen. Insgesamt tendiert die Performance mehr zum cool gezockten Hardcore, wobei der metallische Einschlag unüberhörbar ist, aber nicht mehr das Geschehen dominiert. Die vier Tracks sind relativ gleich gestrickt, es wird zwischen Groove-Tempo und leichtem Aufgalopp hin und hergependelt, eigentlich sagt „Shattered“ alles aus und hätte auch 10 Minuten laufen gelassen werden können. Immer wieder streuen sie leicht anklagende Momente ein, diese klaustrophobischen Stimmungsmomente mit unterschwelliger Melodik geben dem leicht faden Braten ein wenig Würze. Insgesamt muss AS WE FIGHT eine solide Leistung attestiert werden.

Wer sich bisher bereits mit dem Schaffen von THE PSYKE PROJECT beschäftigte, wird die im Vergleich zu „Dead Storm“ etwas straightere Hardcoreaffinität und das lockern der Post-Zügel bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der morbiden Psycho-Stimmung interessant finden. Ein Song wie „This Road To Hell“ kann im Hardcore-Zirkus nur von dieser Band geschrieben werden, denn mehr Inbrunst und Leidenschaft bei gleichzeitiger Heavyness geht in kompakten Songs, die nach hinten hin auslaufen, nicht. Beim Gesang, dessen Anklagestatus quasi ausgedunstet wird, angefangen, zelebrieren die Meister der hoffnungslosen Menschenverachtung eine Gewalt im Hardcoregewand, die hinter jeder Ecke eine Scream Maske vermuten lässt. Warte, warte nur ein Weilchen, dann kommen THE PSYKE PROJECT auch zu dir, mit ihrem gnadenlosen Sound, machen sie seelische Wracks aus dir!

Insgesamt hätten beide Bands ihre Kraft anstatt in diese Split lieber in neue Alben stecken sollen, denn ob sie jetzt auf „Ebola“ zusammen oder gegeneinander kämpfen ist egal, allein die Tatsache, dass sie es tun raubt beiden die uneingeschränkte Zuhörerschaft.

Tracklist/Bewertung:

AS WE FIGHT (6)
1. Shattered
2. Save Me
3. Bitter End
4. Black Heart

THE PSYKE PROJECT (8)
5. We came from Earth
6. Battles
7. This Road to hell
8. Only I Remain
9. A 1000 Frozen Bodies

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Clement

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Ich fühle mich zu alt